Greppers of Gaia - Taking detours to Africa

Greppers of Gaia - Taking detours to Africa

Long time no blog!

It was silent for quite a long time here but we are back and happy it took some time. The following two people have something to share with us which simply takes time and can not fit in a 15 seconds Reel.

For those who joined us today for the first time. We are talking in our blog format "Greppers of Gaia" with people we came across during our journey of building GREPP Cycling Stuff. Some are known, and some were unknown to us before conducting the interview. 

In this case it was a connection through friends which shared a image with us were we saw our handlebar tape on a bike packing setup in a country we have not been traveling ourself.

handlebar tape olive

Since our two interviewees are from Germany and Thomas and I are calling German our mother tongue we will also interview them in German. We have auto translated the whole interview below. Feel free to skip the German and head to the translated version of this interview. 

Take me to the English version

 

Einleitung: Zum heutigen Gespräch habe ich Marius und Benedikt eingeladen, die auf Instagram unter @runterschalten bekannt sind. Die beiden haben eine ziemlich coole Reise hinter sich, die sie von Deutschland über den Balkan an die türkische Grenze und durch Afrika ohne bestimmtes Ziel geführt hat. Wir unterhalten uns heute darüber, was sie so erlebt haben, wie sie den Trip geplant haben und was sie von der Reise mitgenommen haben.

team @runterschalten auf dem fahrrad

Jan: Wir starten mal ganz simpel mit der Frage: "Wer seid ihr und wo kommt ihr her?" 

Marius: Ich bin Marius, oder auch "Mustachio" genannt, und komme aus der Region Frankfurt. Ich habe bis letztes Jahr im März Lehramt studiert. In dem Bereich ist man recht privilegiert aktuell, sodass ich mir ausnehmen konnte, erstmal eine Pause zu machen, bevor ich mich auf den Arbeitsmarkt werfe und mich erst einmal um mich kümmern kann. Ich war bis dato nicht wirklich unterwegs gewesen, und dann stand relativ schnell fest, dass wir noch mal irgendwohin müssen. Über Umwege kam dann das Fahrrad als Reiseform auf den Tisch, und da haben wir uns relativ schnell rein verliebt.

Bene: Mein Name ist Benedikt, oder auch kurz, Bene. Ich habe zuerst Umweltmanagement im Bachelor und anschließend Political Science im Bachelor studiert. Marius und ich waren im Studium Nachbarn.

Jan: Ihr hattet also vor dieser Reise noch keinen Kontakt zum bike packing?

Bene: Richtig! Die ganze Idee kam uns 2021, als wir mit ein paar Freunden bei mir in der WG zusammen saßen. Wir haben "Biking Borders" auf Netflix geschaut. Das sind zwei Jungs aus Berlin, die nach Peking geradelt sind. Das fanden wir ziemlich cool und dachten uns, dass wir das doch auch machen können.

Jan: Zu dem Zeitpunkt wart ihr beide noch im Studium. Und somit stand fest, dass es losgeht, sobald ihr damit fertig seid, was dann auch im August letzten Jahres der Fall war.

Habt ihr euch beide Fahrräder gekauft, oder hattet ihr bereits eins für den Trip?

Bike packing bicycle

Bene: Ich habe mein Auto verkauft, um einen Teil der Reise zu finanzieren. Ich habe ein Bombtrack Beyond 1 Secondhand über eBay Kleinanzeigen geschossen und hätte nicht zufriedener damit sein können. Das war auch eine sehr gute Entscheidung, und dann ging es auch schon los. 

Mustachio: Ich habe mir aus Geldgründen einfach ein gebrauchtes Trekkingrad von einem Freund besorgt und habe die eine oder andere Komponente mit einer hochwertigeren Variante ersetzt, und damit konnte es losgehen.

Jan: Im August 2022 ging es los. War von Anfang an klar, dass ihr in Deutschland startet und nach Afrika fahrt, oder gibt es eine unerzählte Geschichte?

Bene: Lange Geschichte, aber ich versuche es kurz zu halten. Wir hatten ursprünglich geplant, nach Nepal zu fahren. Warum Nepal, keine Ahnung. War genau so spontan wie die Idee zur ganzen Tour. Somit sind wir mit Nepal als Ziel im Kopf losgefahren. Als erstes ging es in Richtung Balkan bis nach Griechenland. Als wir dann in Athen angekommen waren, waren gerade im Iran die Proteste in Bezug auf Mahsa Amini. Aus diesem Grund hatten wir einerseits ein mulmiges Gefühl, dass es erstens vielleicht nicht die beste Idee war, gerade dann hier durchzufahren, und andererseits hat es sich falsch angefühlt, durch ein Land zu fahren, wo die Menschen gerade für ihre Grundrechte auf die Straße gehen und wir gleichzeitig mit dem Fahrrad durchfahren und so tun, als wäre alles Friede-Freude-Eierkuchen.

Jan: Sehr verantwortungsvolle Entscheidung! Ihr habt mir mitgeteilt, dass Ihr einen umfangreichen Text verfasst habt über die Entscheidung, die Route zu ändern. Hattet Ihr euch im Vorfeld abgesprochen, ob ihr den Trip in irgend einer Form dokumentiert?

Mustachio: Das war irgendwie so ein "Silent Agreement". Bene hat bereits im Vorfeld der Reise immer schon viel fotografiert, und ich habe schon immer viel geschrieben. Daher war es nicht notwendig, darüber im Vorfeld abzustimmen. Und so hat sich am Ende eine Art dokumentarisches Format entwickelt. Somit war nichts Konkretes geplant und hat sich organisch herausgearbeitet.

Bene: Wie fast alles in unserer Planung haben wir uns dann kurz vor der türkischen Grenze dazu entschlossen, nicht weiter in diese Richtung zu fahren. Zuerst noch mit dem Ansporn, einen alternativen Weg nach Nepal herauszufinden. Wir waren in einem Hostel in Thessaloniki und haben eine junge Frau kennengelernt, mit der wir über die neue Route gesprochen haben. Im Gespräch kam dann Afrika auf den Tisch. Und plötzlich haben wir uns gefragt, warum eigentlich nicht Afrika. Und somit war die neue Richtung festgelegt.

Mustachio: Die Westküste haben wir auch deshalb ausgewählt, da unsere neue Freundin aus dem Hostel bereits dort war und so positiv darüber berichtet hat.

Jan: Wie habt Ihr euch dann in so kurzer Zeit informiert hinsichtlich der Route und Möglichkeiten?

Mustachio: Das war recht einfach, da es wenig Straßenoptionen gibt entlang der afrikanischen Westküste. Somit war nicht viel Planung notwendig. Wir haben dann noch von dem Eisenerz-Zug von anderen Reisenden in Nordmarokko erfahren, was wir dann zu unserer Route hinzugefügt haben.

Road in Africa

Bene: Den Zug haben wir dann auch ohne Fahrrad gemacht, um die Erfahrung mitzunehmen. Der Zug fährt von Mauretanien entlan der Grenze Marokkos und verbindet die Hafenstadt Nouadhibou mit den Eisenerzminen im Landesinneren in Zouerat. Der Zug ist ein Güterzug mit Stahlwaggons, auf dem man kostenlos mitfahren kann. Der Zug wird von vielen Einheimischen genutzt, um Waren zu transportieren.

Mustachio: Der Zug hält auch zwischendurch nochmal. Daher sind wir so ungefähr 400 Kilometer vor der Küste ausgestiegen und den Rest mit dem Fahrrad gefahren, bis wir auf der eigentlichen Küstenstraße angekommen waren. Der Zug hat gut in unser Reisekonzept gepasst, da wir das Fliegen vermeiden wollten, aber trotzdem irgendwie auch herumkommen wollten, und auch nicht zwingend immer mit dem Rad.

Jan: Spannend! Ihr seid dann wieder zurück an die Küste und von dort ging es dann wohin?

Bene: Wir hatten keine Vorstellung davon, wie groß dieser Kontinent ist und wie weit wir kommen in der Zeit, die wir haben. Wir haben anfangs noch ein bisschen mit dem Gedanken gespielt, bis nach Namibia zu fahren, haben es letztendlich aber bis nach Gambia geschafft. Das ist zwar nicht im Ansatz in der Nähe von Namibia, jedoch war das für uns trotzdem völlig in Ordnung. Das Motto war "Die Reise ist das Ziel".

Sahara

Jan: Super Einstellung. Was war dann der Beweggrund in Gambia zu sagen, dass es nun wieder Zeit ist, zurückzukehren?

Bene: Verschiedenes. Zum einen hatten wir uns auf ein Jahr beschränkt. Das Reisejahr neigte sich langsam dem Ende zu. Zum anderen war die Reisekasse erschöpft, was ebenfalls ein Grund dafür war umzudrehen.

Mustachio: Wie Bene schon gesagt hat zwei relativ rationale Gründe, welche die Reise begrenzt haben. Allerdings haben wir unterschwellig gemerkt, dass wir keine Kapazität mehr haben, die Eindrücke zu verarbeiten. Somit war diese Erkenntnis auch ein Signal für uns. Ich habe gespürt, dass ich wieder nach Hause möchte.

Jan: Seid ihr schließlich die gesamte Strecke wieder zurückgeradelt?

Bene: Nein, das nicht. Wir wollten so gut wie möglich das Fliegen vermeiden. Aus diesem Grund sind wir mit Bussen und Taxis, die in Afrika Privat-PKWs entsprechen, zurück nach Marokko gefahren. Unsere Fahrräder wurden aufs Dach geschnallt, und los ging es. Zuerst mit dem Rad von Soma in Gambia nach Kaolack, dann mit dem Taxi nach Rosso, dann in einem weiteren Taxi nach Nouakchott in Mauretanien und schließlich mit einem Taxi-Bus nach Dakhla in der Westsahara bzw. Marokko.

Jan: Wie habt ihr das organisiert?

Mustachio: Das war nicht sonderlich schwer, weil die Taxis omnipräsent sind. Die Kommunikation war die größere Herausforderung. Allerdings hatten wir auf unserem Trip Kevin aus Frankreich kennengelernt. Kevin hat uns geholfen, den Preis zu verhandeln und die Fahrräder unterzubringen. Ohne ihn wäre das nicht so glatt gelaufen. Das nervenaufreibendste war die Grenzüberquerung in Marokko. Das Auto war voll beladen und die Fahrräder auf dem Dach. Und natürlich wollten die Grenzbeamten das komplette Auto durchsuchen. Somit alles raus und runter, hahah. Am Ende war aber alles in Ordnung, und wir durften einreisen.

Jan: Per Anhalter durch Afrika! Das ist auch nochmal eine Reise für sich. Von Marokko ging es dann mit dem Schiff zurück nach Spanien und dann ohne Umwege nach Deutschland?

Bene: Wir haben noch einen kleinen Umweg gemacht. Und zwar sind wir noch mit Kevin zu seiner Oma gefahren. Die lebt in Montelimar, wo wir dann noch einen Tag Pause gemacht haben. Da ich Probleme mit meiner Hinterradnabe hatte, bin ich mit dem Zug direkt nach Freiburg gefahren, wo ich dann mein Fahrrad repariert habe. Marius hat es durchgezogen und ist den gesamten Weg mit dem Fahrrad gefahren. Wir haben uns dann in Freiburg bei Freunden getroffen, bevor wir die endgültige Heimreise nach Gießen angetreten haben.

Jan: Was stand letztendlich bei euch im Logbuch an Kilometern und Höhenmetern?

Bene: Mhhh, lass mich mal überlegen. Insgesamt 11.000 Kilometer und 84.000 Höhenmeter.

Jan: Wahnsinn. Das sind Wahnsinnszahlen. Ich habe noch zwei Fragen übrig. Und zwar würde ich gerne mehr von euren Eindrücken erfahren. Wie habt Ihr Afrika erlebt beziehungsweise wahrgenommen?

Bene: Ja, sehr, sehr vielschichtig. Zu Beginn unserer Reise war natürlich alles neu, und wir haben erst einmal viel Zeit damit verbracht, uns zurechtzufinden. Wir sind durch vier Länder gefahren, und alle vier waren anders. Allerdings hat sich nach drei Monaten eine Vertrautheit breitgemacht, was ein unglaublich tolles Lebensgefühl geschaffen hat.

Mustachio: Mir ist von vornherein aufgefallen, wie offen und hilfsbereit die Menschen sind. Wenn man ein Problem hat oder etwas nicht weiß, dann sucht man sich ein Café, geht rein, fragt in die Runde, und dann hilft einem jemand oder jemand kennt einen, der jemanden kennt, und der kann helfen, oder dann zücken die Hälfte ihre Telefone und rufen jemanden an, der etwas wissen könnte. Wir haben uns nie hilflos gefühlt. Hier hat meistens Google Übersetzer uns geholfen, haha. Selbst bei den kompliziertesten Fahrrad-Geschichten. Ein fähiger Mechaniker hat eine Idee, und das einzige, was wir machen müssen, ist offen dafür zu sein, was dieser vorschlägt. Letztendlich geht es aber irgendwie wieder.

Jan: Habt Ihr etwas gelernt, was Ihr euch beibehalten wollt und das in euren Alltag integrieren möchtet?

Bene: Ja, auf jeden Fall. Im Prinzip genau das, was Marius gerade gesagt hat: diese Offenheit und Hilfsbereitschaft. Dieser Modus operandi und die Offenheit anderen Menschen gegenüber, die wir da erlebt haben, das will ich mir behalten.

Mustachio: Ich bin da genau auf Benes Seite.

African indigenes people

Jan: Okay, nun aber die allerletzte Frage. Habt ihr Pläne für eine weitere Reise?

Mustachio: Diese Reise hat unfassbar viel Lust hinterlassen. Ich glaube, dass es nicht die Letzte war. Allerdings wird es erstmal einige kürzere Touren geben. Ich finde beide amerikanischen Kontinente sehr interessant. Zum Beispiel von Nord nach Süd.

Bene: So schaut es bei mir auch aus. Ursprünglich wollten wir ja mal nach Nepal. Somit wäre das auch noch offen, haha.

Jan: Es gibt also einige Optionen. Vielen Dank für eure Zeit. Für mich, und ich hoffe auch für alle Leserinnen und Leser, extrem interessant und sehr inspirierend. Ihr zeigt nochmal auf, dass man eine Reise wie Ihr sie gemacht habt, kein spezielles Fahrrad und Equipment benötigt. Einfach machen!

Wir haben im Anschluss Bene und Marius noch unsere Standard Greppers of Gaia - Fragen beantworten lassen. Wer also noch etwas Kapazität übrig hat, liest weiter.

Jan: Race or Partyspace?

Marius: In der Gruppe Partypace, alleine muss es Geballer sein.

Bene: Eher Partyrace, muss meiner Meinung nach nicht immer alles so kompetitiv sein.

Jan: Wie bist du/ ihr zum Fahrradfahren gekommen?

Marius: Ich bin auf dem Land aufgewachsen, und dort war zunächst das Auto das Mittel der Wahl. In Gießen, der Stadt, in der wir studiert haben und aus der wir uns auch kennen, war es dann genau andersherum. Mit dem Rad ist man in den meisten Fällen schneller. Darüber hinaus geschah lange Zeit nichts. Erst die Radreise hinterließ eine bleibende Begeisterung für das Rad. Jetzt geht es aber auch nicht mehr ohne.

Bene: Zum Radfahren generell eigentlich schon immer. Ich bin im Dorf aufgewachsen, und da schon als Kind immer am Rumcruisen gewesen. Zum Studieren in Gießen war das Rad auch immer das Transportmittel der Wahl, um in der Stadt rumzukommen. Zum Radreisen dann relativ spontan, nachdem wir an einem ereignislosen Covid-Abend "Biking Borders" geschaut haben.

Jan: Was treibt dich/ euch an, wenn du/ ihr auf das Fahrrad steigst?

Marius: Ganz vorne steht die Ausreizung der eigenen körperlichen Grenzen. Das Auspowern und "ins Schwitzen kommen" steht im Vordergrund. Weiter geht es für mich um den Kontakt zur Natur und zur Umwelt. Radfahren in der Stadt ist meistens zweckgebunden, draußen geht's einfach ums Fahren. Die Geografie der Umgebung durch die Oberschenkel zu spüren, den Verlauf von Flüssen und Gebirgen nachzufahren, ihre natürlichen Hindernisse und Hinterlassenschaften zu erkunden, ist ein fantastisches Gefühl. Das Übernachten draußen gehört für mich vielleicht auch wegen der Reise untrennbar zum Radfahren dazu.

Bene: Die Freiheit und Flexibilität, überall hinfahren zu können, wo man Bock drauf hat. Es gibt so unfassbar viel zu erkunden, und jedes Mal, wenn ich auf irgendeinem Hügel stehe (und da, wo ich herkomme, in der Rhön, gibt es viele davon), wird mir das wieder bewusst: Du stehst da, hast eine wahnsinns Aussicht, und überall kannst du hinfahren. Was will man mehr?

Jan: Persönliche Beschreibung des Fahrrads und seine Bedeutung - wie sieht das optimale Bike aus?

Marius: Ich bin immer etwas zum Komfort geneigt und weniger zur Effizienz. So ist mein Rad immer bestückt mit allem, was ich notfalls gebrauchen könnte. Dementsprechend wiegt es auch mehr. Und es muss die Möglichkeit bereithalten, schnell zu fahren, was durch eine gute Schaltung und Triathlonlenker möglich wird.

Bene: Das optimale Bike ist eines, mit dem man auf der Straße heizen, aber auch bedenkenlos durch den Wald und über schwierigeres Terrain fahren kann. Es sollte robust sein und relativ einfache Komponenten haben, die man im Zweifel auch selbst reparieren kann (mechanische statt hydraulische Bremsen, Schlauch statt tubeless, etc.). In anderen Worten: Ich hätte keine bessere Wahl treffen können als das Bombtrack Beyond, mit dem ich auch auf unserer Tour unterwegs war!

Drop bar bicycle for bike packing

Jan: Was würdest du/ ihr gerne an der Fahrradszene verbessern?

Marius: Wir durften in vielen Städten mal reinschnuppern in die Radszenen, und ich war sehr überrascht, wie offen und reflektiert die Menschen sich dort bewegen und wie vernetzt sie international sind. Groß zu verbessern gibt es meiner Ansicht nach nichts. Es gibt jedoch Dinge, die nie gut genug sein können. Zu allererst ist da die Nachhaltigkeit und die Verträglichkeit mit der Umwelt zu nennen. Darüber hinaus könnte aus der Radszene noch mehr und noch glaubhafter die Forderung nach einer Verkehrswende kommen. Gerade große Hersteller sollten glaubhaft, also nicht aus bloßem Interesse am Umsatz, Stellung beziehen. Aber auch das soziale Bewusstsein kommt mir in den Sinn. Radsport ist, entgegen seines Rufs, ein kostenintensiver Sport, den sich nur die Wenigsten leisten können. Ich habe manchmal das Gefühl, dass das Bewusstsein für dieses Privileg, dem auch die Verfügbarkeit von Zeit anhängt, die mentale und physische Gesundheit uvm., zu kurz kommt. Für viele Menschen ist Radfahren kein Spaß an sich, sondern ein notwendiges Mittel, um von A nach B zu kommen. Durch vergünstigte oder selbst angeleitete Reparaturangebote, Ersatzteilangebote oder Wartungsangebote könnten diese Menschen bereits vielleicht profitieren.

Bene: An der Fahrradszene verbessern würde ich nichts. Zumindest waren die Begegnungen, die wir hatten, ausnahmslos super nett, hilfsbereit, und man hatte direkt eine Connection zueinander. Vielleicht ist das auch der Tatsache geschuldet, dass wir eigentlich fast nur andere Radreisende getroffen haben, und das ist selbst in der Szene nochmal eine eigene Nische. Über den Rest weiß ich zu wenig Bescheid, um ehrlich zu sein. Ich war z.B. noch nie bei einem (Bikepacking-)Rennen o.ä. dabei, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Jan: Warum ist Grepp interessant für dich?

Marius: Da ich keine Dropbars fahre, sind eure Produkte (noch) ziemlich uninteressant für mich. Der Aspekt der Nachhaltigkeit und die Bodenständigkeit aber gehen über das eigene Setup hinaus und sprechen mich auch jetzt schon an.

Bene: Aus den gleichen Gründen, wie auch Marius sie schon genannt hat. Eure Mission und euer Mindset haben mich angesprochen, und da ich bei unserer Tour fast ausschließlich mit eurem Band unterwegs war und damit super zufrieden hat es mich mega gefreut, dass ihr euch gemeldet habt.

Bike packing in Africa

 For our English readers

 Introduction: For today's conversation, I've invited Marius and Benedikt, who are known on Instagram as @runterschalten. The two of them have had quite an exciting journey that took them from Germany through the Balkans to the Turkish border and across Africa without a specific destination in mind. Today, we'll talk about their experiences, how they planned the trip, and what they've taken away from it.

team @runterschalten auf dem fahrrad

Jan: Let's start simple with the question, "Who are you, and where do you come from?"

Marius: I'm Marius, also known as "Mustachio," and I'm from the Frankfurt region. I was studying education until last March. In that field, things are pretty privileged right now, so I decided to take a break before entering the job market and focus on myself for a while. I hadn't really traveled much until then, and it quickly became clear that we needed to go somewhere. Eventually, the idea of using bicycles as a means of travel came up, and we quickly fell in love with it.

Bene: My name is Benedikt, or just Bene for short. I first studied environmental management for my bachelor's degree and then political science. Marius and I were neighbors during our studies.

Jan: So, before this trip, you had no prior experience with bikepacking?

Bene: That's correct! The whole idea came to us in 2021 when we were sitting with some friends in my shared apartment. We were watching "Biking Borders" on Netflix, which is about two guys from Berlin who cycled to Beijing. We found it pretty cool and thought, "Why not do something like that too?"

Jan: At that time, you were both still in university. So, it was clear that you would embark on this adventure once you were done, which happened in August of last year.

Did you both buy new bicycles for the trip, or did you already have one?

Bike packing bicycle

 Bene: I sold my car to finance part of the journey. I bought a secondhand Bombtrack Beyond 1 through eBay Kleinanzeigen (a German classifieds website), and I couldn't have been happier with it. It turned out to be a great decision, and that's when the journey began.

Mustachio: For financial reasons, I just got a used trekking bike from a friend and replaced some components with higher-quality ones. That's how I got started.

Jan: In August 2022, you set out on your journey. Was it always clear from the beginning that you would start in Germany and cycle to Africa, or was there an untold story?

Bene: It's a long story, but I'll try to keep it brief. Originally, we planned to ride to Nepal. Why Nepal? No idea. It was as spontaneous as the idea of the entire tour. So, we set off with Nepal in mind as our destination. First, we headed towards the Balkans and eventually reached Greece. When we arrived in Athens, there were protests in Iran related to Mahsa Amini. For that reason, we had a sense that it might not be the best idea to pass through Iran at that time. It also felt wrong to cycle through a country where people were protesting for their basic rights while we rode through, pretending everything was fine.

Jan: A responsible decision! You mentioned that you wrote an extensive text about the decision to change your route. Did you plan in advance how you would document the trip in any way?

Mustachio: It was sort of a silent agreement. Bene had been taking a lot of photos even before the journey, and I had always enjoyed writing. So, there was no need to discuss it in advance. It organically evolved into a documentary format. We didn't have anything concrete planned; it just developed naturally.

Bene: Like most things in our planning, we decided to change the route shortly before reaching the Turkish border. Initially, we were determined to find an alternative route to Nepal. We were staying at a hostel in Thessaloniki and met a young woman with whom we discussed the new route. During the conversation, Africa came up, and suddenly we wondered why not go to Africa. That's how the new direction was set.

Mustachio: We also chose the West Coast because our new friend from the hostel had been there and spoke positively about it.

Jan: How did you gather information about the route and possibilities in such a short time?

Mustachio: That was relatively easy because there aren't many road options along the West African coast. So, there wasn't much planning required. We learned about the iron ore train from other travelers in Northern Morocco, which we added to our route.

Road in Africa

Bene: We also decided to take the train without our bikes to experience it. The train runs from Mauritania along the Moroccan border and connects the port city of Nouadhibou to the iron ore mines in Zouerat. It's a freight train with steel wagons, and you can ride it for free. Many locals use the train to transport goods.

Mustachio: The train stops along the way. So, we got off about 400 kilometers from the coast and continued the rest of the journey by bike until we reached the main coastal road. The train fit well into our travel concept because we wanted to avoid flying but still explore and not rely solely on cycling.

Jan: Fascinating! Did you then return to the coast, and where did you go from there?

Bene: We had no idea how vast this continent was and how far we could get in the time we had. Initially, we considered riding all the way to Namibia but ended up making it to Gambia. While it's nowhere near Namibia, it was still entirely fine for us. The motto was "The journey is the destination."

Sahara

Jan: That's a great attitude. What led you to decide it was time to turn back in Gambia?

Bene: Several reasons. Firstly, we had limited ourselves to a year, and our travel year was slowly coming to an end. Secondly, our travel budget had run out, which was another reason to turn back.

Mustachio: As Bene mentioned, there were two relatively rational reasons that limited our journey. However, we also subconsciously realized that we had reached a point where we couldn't process any more experiences. So, this realization was also a sign for us. I felt that I wanted to return home.

Jan: Did you both cycle the entire way back?

Bene: No, not exactly. We wanted to avoid flying as much as possible. So, we took buses and taxis, which are equivalent to private cars in Africa, back to Morocco. Our bicycles were strapped to the roof, and off we went. We first cycled from Soma in Gambia to Kaolack, then took a taxi to Rosso, followed by another taxi to Nouakchott in Mauritania, and finally, a taxi-bus to Dakhla in Western Sahara, Morocco.

Jan: How did you organize all of that?

Mustachio: It wasn't particularly difficult because taxis are ubiquitous. Communication was the bigger challenge, but we had met Kevin from France during our trip. Kevin helped us negotiate prices and find a way to transport our bicycles. Without him, it wouldn't have gone as smoothly. The most nerve-wracking part was the border crossing in Morocco. The car was fully loaded, and the bicycles were on the roof. Of course, the border officials wanted to search the entire car. So, we had to take everything out and down, haha. But in the end, everything was fine, and we were allowed to enter.

Jan: Hitchhiking through Africa! That's an adventure in itself. From Morocco, you took a ship back to Spain and then directly to Germany?

Bene: We made a small detour. We drove to Kevin's grandmother's house. She lives in Montelimar, where we took a day off. Since I had problems with my rear hub, I took a train directly to Freiburg to have my bike repaired. Marius continued on the bike the entire way. We met up in Freiburg with friends before making the final journey home to Gießen.

Jan: What were the total kilometers and elevation gain in your logbook?

Bene: Let me think... In total, 11,000 kilometers and 84,000 meters of elevation gain.

Jan: Incredible. Those are impressive numbers. I have two more questions left. I'd like to hear more about your impressions. How did you experience or perceive Africa?

Bene: Yes, it was very, very multifaceted. At the beginning of our journey, everything was new, and we spent a lot of time getting oriented. We traveled through four countries, and each one was different. However, after three months, a sense of familiarity began to set in, creating an incredible feeling.

Mustachio: I noticed right from the start how open and helpful the people were. If you had a problem or didn't know something, you could find a café, walk in, ask around, and someone would help or know someone who could. We never felt helpless. Google Translate mostly helped us, haha, even with the most complicated bike-related issues. A skilled mechanic would have an idea, and all we had to do was be open to their suggestions. In the end, things somehow worked out.

Jan: Did you learn anything during the journey that you want to keep and integrate into your daily lives?

Bene: Definitely. Essentially, what Marius just said: this openness and willingness to help. The way people interacted and their openness towards others that we experienced, I want to hold onto that.

African indigenes people

Mustachio: I'm on the same page as Bene.

Jan: Okay, one last question. Do you have plans for another journey?

Mustachio: This journey has left us incredibly eager for more. I don't think it will be the last. However, there will be some shorter trips first. I find both American continents very interesting, like going from North to South.

Bene: That's exactly how I feel. Originally, we wanted to go to Nepal at some point, so that's still on the table, haha.

Jan: So, there are several options. Thank you very much for your time. It's been extremely interesting and inspiring for me, and I hope for all the readers as well. You've shown that a journey like the one you've undertaken doesn't require special bicycles and equipment. Just go for it!

Afterward, we had Bene and Marius answer our standard Greppers of Gaia questions. So, for those who still have some capacity left, keep reading.

Jan: Race or Partyspace?

Marius: In a group, it's Partyspace; when riding solo, it has to be Racepace.

Bene: I'd lean more towards Partyrace; in my opinion, it doesn't always have to be competitive.

Jan: How did you both get into cycling?

Marius: I grew up in the countryside, where initially, the car was the preferred mode of transport. In Gießen, the city where we studied and got to know each other, it was the opposite. Most of the time, a bicycle was the faster option. Plus, not much happened for a long time. It was the bike journey that left a lasting enthusiasm for cycling. But now, it's hard to imagine life without it.

Bene: I've always been into cycling in general. I grew up in a village and was always cruising around on a bike as a child. When I studied in Gießen, the bicycle was the preferred mode of transportation to get around the city. But as for bike traveling, that came about relatively spontaneously after watching "Biking Borders" on a quiet Covid evening.

Jan: What drives you both when you get on the bike?

Marius: At the forefront is pushing one's physical limits, working hard, and breaking a sweat. Contact with nature and the environment is also essential. Cycling in the city is usually practical, but when you're out there, it's all about the ride. Feeling the geography of the surroundings through your thighs, following the course of rivers and mountains, exploring their natural obstacles and traces, it's a fantastic feeling. Camping outdoors is an integral part of cycling for me, perhaps because it's inseparable from the journey.

Bene: The freedom and flexibility to go wherever you want are the main drivers for me. There's so much to explore, and every time I stand on top of a hill (and where I come from, in the Rhön region, there are many), it hits me again: you're standing there with an incredible view, and you can go anywhere. What more could you want?

Jan: Personal description of the bike and its significance – what does the perfect bike look like?

Marius: I tend to favor comfort over efficiency. So, my bike is always equipped with everything I might need, even if it makes it heavier. It should also offer the possibility to ride fast, which is made possible by a good gear system and triathlon handlebars.

Bene: The perfect bike is one that can be ridden on the road but can also handle off-road and more challenging terrain with ease. It should be robust and have relatively simple components that you can potentially repair yourself (mechanical instead of hydraulic brakes, tubes instead of tubeless, etc.). In other words, I couldn't have made a better choice than the Bombtrack Beyond, which I used for our tour!

Drop bar bicycle for bike packing

Jan: What would you like to improve in the cycling scene?

Marius: We had the opportunity to get a glimpse of cycling scenes in many cities, and I was pleasantly surprised by how open and reflective people are and how well-connected they are internationally. I don't think there's much that needs major improvement, but there are things that can always be better. First and foremost, sustainability and environmental friendliness come to mind. The cycling scene could advocate more strongly and authentically for a shift in transportation. Especially large manufacturers should take a credible stand, not just for the sake of profits. Social awareness also comes to mind. Contrary to its reputation, cycling is an expensive sport that only a few can afford. Sometimes, I feel that the awareness of this privilege, which also includes having the time for it, mental and physical health, and more, is lacking. For many people, cycling is not just fun but a necessary means of getting from point A to point B. Offering discounted or self-guided repair services, spare parts, or maintenance services could benefit these individuals.

Bene: I wouldn't change anything about the cycling scene. At least, all the encounters we had were exceptionally nice, helpful, and created an immediate connection. Perhaps this is due to the fact that we mostly met other bike travelers, which is already a niche within the scene. I don't know enough about the rest to be honest. For example, I've never been to a (bikepacking) race or anything like that, but who knows, that might change.

Jan: Why is Grepp interesting for you?

Marius: Since I don't ride drop bars, your products are (still) not very interesting to me. However, the aspect of sustainability and groundedness goes beyond one's own setup and already appeals to me.

Bene: For the same reasons that Marius mentioned. Your mission and mindset appealed to me, and since I used your handlebar tape almost exclusively during our tour and was very satisfied with it, I was thrilled when you reached out. "

Bike packing in Africa

 Thanks for reading all the way to the end! You are the BEST!

 

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